Dezentralität als Entwurfsprinzip
Anwendungskonzepte und Vorgehensweisen für
dezentrale Informationssysteme
Teilkonferenz / Workshop auf der
Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2008
(MKWI08)
München, 26.-28. Februar 2008.
Aktuelles
06.03.2008: |
Die Konferenz ist vorbei, die Präsentationen der sechs Beiträge sind auf dieser Website abrufbar, siehe unten |
09.11.2007: |
Sechs Papiere wurden akzeptiert, siehe unten |
17.10.2007: |
Es wurden zehn Beiträge für den Track eingereicht. |
01.10.2007: |
Die Frist zur Einreichung von Beiträgen wurde auf den 15.10.2007 verlängert! |
22.08.2007: |
Bitte beachten Sie die folgenden wichtigen Informationen für die Einreichung von Papieren für die MKWI-Tracks auf der MKWI-Homepage. |
Akzeptierte Papiere des Tracks
Jörg P. Müller, Michael Berger, Kai Fischbach, Stefan Kirn, Steffen Staab
Vorwort: Dezentralität als Entwurfsprinzip: Anwendungskonzepte und Vorgehensweisen für dezentrale Informationssysteme
Tanja Schmedes
Entwurfsmethode für service-orientierte Architekturen im dezentralen Energiemanagement
Stefan Thanheiser, Lei Liu, Hartmut Schmeck
Selbstorganisation durch Dezentralität – Dezentralität durch Selbstorganisation: Auf dem Weg zu einem organischen Management von Unternehmens-IT
Philipp Walter, Dirk Werth
Eine Peer-to-Peer Infrastruktur zur Konstruktion kollaborativer Geschäftsprozesse
Nina Schönemann, Kai Fischbach, Detlef Schoder
ODOCo: Offener und dezentraler Austausch von Objektinformationen
Christoph Hermann, Bernhard Jung, and Paolo Petta
Designing Criteria-Driven Scheduling as Integrated Service for IEEE-FIPA Compliant Multi-Agent Infrastructures
Florian Fuchs, Michael Berger
A Decentralized and Ontology-Based Approach to Infrastructure Management
Einführung
Spätestens seit der Entstehung des Internet ist Dezentralität als ein wesentliches Prinzip für den Entwurf komplexer verteilter Systeme und für das Management globaler und dynamischer Netzwerke bekannt. Systeme und Netzwerke, die auf dezentralen Konzepten beruhen, haben viele Vorteile: Sie sind robuster, wandlungsfähiger und weniger leicht durch unbeabsichtigte oder beabsichtige Angriffe zu stören; sie ermöglichen eine natürliche Modellierung inhärent dezentraler, autonomer Systeme; sie ermöglichen durch die gemeinsame Verwendung teurer Ressourcen flexible und potentiell kostengünstigere IT-Systeme, und sie ermöglichen effektiveres Finden, Zugreifen und Verwalten verteilter Ressourcen, speziell in Umgebungen, in denen autonome Akteure und Gruppen lokal handeln und Ressourcen lokal entstehen, lokal verwaltet werden und sich dynamisch ändern.
Gegenwärtig stellen aktuelle Markttrends wie die Globalisierung von Märkten und Unternehmen, Global Outsourcing und das Entstehen Globaler Partnerschaften als virtuelle Netzwerke die Wirtschaftsinformatik vor große Herausforderungen: Wie können solche komplexen, adaptiven, oft temporären und per se unternehmensübergreifenden und dezentral organisierten Systeme und Unternehmensnetzwerke durch entsprechende Informationssysteme effizient und effektiv unterstützt werden?
Ähnliche Herausforderungen entstehen durch technologische Entwicklungen wie dem „Internet der Dinge“ und Gemeinschaften und Marktplätzen des „Web 2.0“, die Nutzungsszenarios implizieren, die mit zentralen Architekturen und Entwurfsansätzen nur schwer handhabbar sein werden.
Prinzipiell spricht vieles dafür, dass Dezentralität ein geeignetes Entwurfsprinzip für die Entwicklung zukünftiger Informationssysteme sein kann. Dennoch basiert die überwältigende Mehrheit heutiger Informationssysteme auf zentralen Architekturen; In Rechenzentren und IT-Abteilungen ist derzeit sogar häufig zu beobachten, dass dezentrale Strukturen im Rahmen einer Konsolidierung der IT-Landschaft zentralisiert werden. Wo dezentrale Systeme eingesetzt werden, führen grundlegende Anforderungen und Fragestellungen wie Konsistenz und Effizienz der Datenverwaltung, aber auch Sicherheit sowie das Management von Rollen, Rechten und Nutzern zu Problemen und weiterem Forschungsbedarf.
Welche Möglichkeiten bieten die heute verfügbaren dezentralen Architekturen, Konzepte und Verfahren für die Modellierung und Unterstützung komplexer, unternehmens-übergreifender Anwendungen? Welche Vorgehensmodelle für den Entwurf und die Steuerung solcher Systeme können dabei helfen, den angemessenen Kompromiss zwischen zentralen und dezentralen Elementen zu finden? Wo besteht Bedarf an neuen Modellen, Methoden und Technologien, damit dezentrale Systeme ihre Versprechungen auch tatsächlich einlösen können? Wo liegen die besonderen Vorteile, aber auch prinzipielle Nachteile und Grenzen dezentraler Ansätze in betrieblichen Anwendungen?
Ziele und Themenbereiche
Mit diesen Fragestellungen befasst sich der Track „Dezentralität als Entwurfsprinzip der Wirtschaftsinformatik“. Er soll Wissenschaftler und Anwender zusammen bringen, um Potenziale, Anwendungen und zu lösende Probleme bei der Gestaltung und Nutzung dezentraler Informationssysteme zu erörtern.
Die folgende Aufstellung nennt beispielhaft und nicht abschließend relevante Themenbereiche für einzureichende Beiträge.
- Dezentrale Entwurfsparadigmen und dezentrale Informationstechnologien:
- Agentenbasierte Ansätze
- Peer-to-Peer-, Web2.0-Modelle, -Techniken, -Methoden, -Architekturen
- Dezentrale Service-Architekturen
- Dezentrales Informationsmanagement (z.B. im Semantic Web Kontext)
- Autonomic / Organic Computing im Anwendungskontext
- Dezentrale Anwendungskonzepte:
- Dezentrale Koordination und Kollaboration
- Dezentrale Konzepte im Geschäftsprozessmanagement und -monitoring
- Dezentrale Ansätze in Ambient Intelligence / Internet of Things
- Technologie- und Anwendungsszenarien
- Dezentrale Anwendungen, Vorgehensmodelle und Vorgehensweisen
- Engineering Dezentraler Systeme
- Dezentrale Informationssysteme: Grenzen und Tradeoffs
- Beispiele und Erfahrungsberichte aus der Praxis
- Selbstorganisation und Evolution dezentraler IS-Architekturen
Wichtige Termine
Einreichung der druckfertigen Version bei den Track Chairs: |
03.12.2007 |
Benachrichtigung der Autoren: |
09.11.2007 |
Einreichungsfrist für die Beiträge: |
15.10.2007 |
Track Chairs
Michael Berger, Siemens AG Corporate Technology
Kai Fischbach, Universität Köln
Stefan Kirn, Universität Hohenheim
Jörg P. Müller, Technische Universität Clausthal
Steffen Staab, Universität Koblenz
Programmkomitee
Bernhard Bauer, Universität Augsburg
Torsten Eymann, Universität Bayreuth
Ingo Timm, Universität Frankfurt
Alexander Schill, TU Dresden
Thomas Barth, Universität Siegen
Bernd Freisleben, Universität Marburg
Dirk Werth, DFKI GmbH
Klaus Fischer, DFKI GmbH
Roland Zimmermann, Bissantz
Thomas Friese, Siemens AG Corporate Technology
Oliver Heckmann, Google
Daniel Veit, Universität Mannheim
Daniel Oberle, SAP AG
Alexander Löser, SAP AG
Hans Czap, Universität Trier
Sergej Sizov, Universität Koblenz
Matthias Klusch, DFKI
Paolo Petta, OFAI
Birgit Burmeister, DaimlerChrysler
Kontakt
Prof. Dr. Jörg P. Müller, Technische Universität Clausthal
Julius-Albert-Str. 4, D-38678 Clausthal-Zellerfeld
Email: joerg.mueller [at] tu-clausthal [dot] de
Tel.: +49 5323 727141
Fax: +49 5323 737149